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Junge Menschen finden ihren Platz im Ehrenamt

Symbolbild: Fünf Jugendliche halten sich aneinander und lächeln. (Franz Pflügel - stock.adobe.com)

Jugend Engagiert Sich (JES) bringt interessierte junge Menschen mit Einsatzstellen zusammen, die sich ehrenamtliche Unterstützung wünschen. Im Programm JES werden beide Seiten begleitet, damit Engagement unkompliziert und unbürokratisch gelingt. Die Einsatzstellen sind von dem Konzept begeistert.

Seit 30 Jahren vermittelt die Paritätische Freiwilligendienste Sachsen gGmbH junge Menschen an soziale und ökologische Einrichtungen, in denen sie sich ein Jahr lang im Rahmen des FSJ, FÖJ oder im BFD engagieren.

Aber viele Jugendliche wollen nicht bis zu ihrem Schulabschluss warten. Sie möchten schon während der Schulzeit oder neben der Ausbildung andere unterstützen, praktische Erfahrungen sammeln und sich beruflich orientieren – auch weil während der Pandemie viele Schulpraktika nicht stattfinden konnten.

Format für junge Menschen ab 13 Jahren

Im Programm JES unterstützen Jugendliche ehrenamtlich ein bis zwei Stunden in der Woche oder blockweise in den Ferien soziale, ökologische, kulturelle oder sportliche Einrichtungen und Initiativen. Sie bekommen dabei spannende Einblicke in das jeweilige Arbeitsfeld.

Einsatzstellen sind positiv überrascht

„Seit dem Projektstart im November 2021 konnten wir rund 90 Einrichtungen und Initiativen dafür begeistern, Einsatzstelle im JES-Programm zu werden. Momentan sind sachsenweit 20 junge Menschen tätig“, berichtet JES-Referentin Marta Glauer-Muche. „Die anfängliche Skepsis einiger Einsatzstellen, mit minderjährigen Freiwilligen zu arbeiten, wich schnell der Begeisterung darüber, wie engagiert sich die Jugendlichen in die Arbeit der jeweiligen Einrichtungen und Dienste einbringen.“

Katrin Gleis, Heimleitung im Altenpflegeheim „Ruheheim“ der Diakonie Dresden, begleitet vier junge JES-Ehrenamtliche in ihrer Einrichtung. Zwei von ihnen leben erst seit kurzem in Deutschland. Trotz kleiner sprachlicher Hürden ist sie begeistert: „Wir hatten schon vorher gute Erfahrungen mit jungen Leuten im Schulpraktikum oder im Rahmen des Einsatzes zum Konfirmationsunterricht. So etwas bereichert die Vielfalt unseres Angebotes für die Bewohner*innen, bedient den diakonischen Gedanken und fördert das Miteinander von Jung und Alt. Die jungen Leute bringen neue, gute Ideen ins Haus und gestalten die Nachmittage der Bewohner*innen mit. Es entstehen gegenseitige Verbindlichkeiten. Wir freuen uns über jedes Ehrenamt und über jeden jungen Menschen und vielleicht entsteht aus dem Ehrenamt auch ein Berufswunsch.“

Alle gewinnen dabei

Die JES-Einsatzstellen bekommen zusätzliche Unterstützung in einer Zeit, in der selbige oft noch stärker fehlt als ohnehin schon. Sie begeistern junge Menschen für ihren Arbeitsbereich und lernen so vielleicht ihre zukünftigen Freiwilligen oder Auszubildenden kennen.

Katrin Gleis unterstreicht: „Es gab im Vorfeld keine Bedenken – eher Überlegungen wegen des organisatorischen und zeitlichen Aufwandes, einen jungen Menschen einzuarbeiten und zu begleiten. Aber der ist es wert. Die jungen Leute sind eine tolle Hilfe.“

Einsatzstelle werden - JES unterstützt

Einsatzstelle können alle Einrichtungen, Initiativen oder Vereine werden, die ehrenamtliche Unterstützung brauchen und jungen Menschen dabei zur Seite stehen möchten. Egal, ob es sich um Kita, Pflegeheim, Sportverein, Fahrradselbsthilfewerkstatt, Tierheim, Jugendzentrum, Umweltinitiative oder ein Theater handelt. Dank der Förderung durch den Freistaat Sachsen entstehen den Einsatzstellen keine Kosten. Sie müssen die Freiwilligen lediglich durch eine gute Anleitung in die Einrichtung oder den Dienst einbinden.

Das Team von JES ist mehr als eine reine Vermittlungsstelle für Jugendliche und Einsatzstellen. „Wir sind Ansprechpersonen für beide Seiten – beraten, begleiten und unterstützen. Dabei greifen wir auf unsere fast 30 Jahre Erfahrung in den Freiwilligendiensten zurück. Gerade Einsatzstellen, die noch wenig geübt mit dem Einsatz und der Anleitung von Ehrenamtlichen sind, können bei uns Tipps und Fortbildung erhalten. Bevor die Jugendlichen in die Einrichtungen vermittelt werden, führen wir zudem Orientierungsgespräche mit ihnen. Dank unserer Erfahrung können wir recht gut abschätzen, wer wohin passt“, erklärt Marta Glauer-Muche.

Neben dem Engagement in der Einsatzstelle haben die Jugendlichen auch die Möglichkeit, an Austauschtreffen, Ausflügen oder Workshops wie z.B. einem Erste-Hilfe-Kurs teilzunehmen, die von den Referentinnen der Paritätischen Freiwilligendienste Sachsen angeboten werden.

Junge Ehrenamtliche erhalten wertvollen Praxiseinblick

Jugendliche erwerben im Gegenzug praktische Erfahrungen und neue Kompetenzen. Positives Feedback und das Gefühl, gebraucht zu werden, stärken ihr Selbstbewusstsein. Nach einem ehrenamtlichen Engagement steigen zudem die Chancen auf einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Freiwilligendienstplatz. Das zum Schluss ausgereichte Teilnahmezertifikat unterstreicht dies. Und auch die Eltern sind stolz auf ihre Kinder, denn ein Ehrenamt ist nichts Selbstverständliches - vor allem nicht im jungen Alter.

„Wenn man sich in eine neue Umgebung begibt und sich aus der eigenen Komfortzone heraus bewegt, stärkt das das Selbstvertrauen. Man lernt Neues, sammelt Erfahrungen und das alles kann einem niemand mehr nehmen. Das kann für den weiteren Lebensweg nur von Vorteil sein“, bringt es eine JES-Teilnehmerin auf den Punkt.


Jugend Engagiert Sich (JES) unterstützt junge Menschen ab 13 Jahren, sich neben der Schule in sozialen, ökologischen, kulturellen und sportlichen Einrichtungen zu engagieren. Das JES-Team sitzt in Dresden und Leipzig. Sie haben Fragen oder wollen jungen Menschen eine Einsatzmöglichkeit bieten? Sprechen Sie unsere Referentinnen an.

Marta Glauer-Muche (Dresden)
Tel.: 0157 - 853 26 719
E-Mail: glauer-muche(at)parisax-freiwilligendienste.de

Rachel Zänker (Leipzig)
Tel.: 01578 - 703 63 06
E-Mail: zaenker(at)parisax-freiwilligendienste.de

Weitere Informationen finden Sie auf: www.freiwillig-jetzt.de/angebote/jugend-engagiert-sich


Der Artikel erschien zuerst in der September-Ausgabe 2023 unseres Verbandsmagazins anspiel.